• 9 June 2025
Arginin: Die natürliche Hilfe für gesunde Blutgefäße

Arginin: Die natürliche Hilfe für gesunde Blutgefäße

Bluthochdruck, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen – Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören in Deutschland weiterhin zu den häufigsten Todesursachen. Während medikamentöse Behandlungen und Operationen in vielen Fällen notwendig sind, rückt zunehmend ein anderer Ansatz in den Fokus der Forschung: die gezielte Unterstützung der Gefäßgesundheit durch Mikronährstoffe. Ein Stoff sticht dabei besonders hervor: L-Arginin, eine Aminosäure, die für die Funktion unserer Blutgefäße eine zentrale Rolle spielt.

L-Arginin ist in Lebensmitteln wie Nüssen, Hülsenfrüchten, Fleisch oder Soja enthalten. Der Körper kann es in bestimmten Mengen selbst herstellen – unter Belastung, Stress oder bei Erkrankungen kann der Bedarf jedoch steigen. Besonders spannend ist Arginin, weil es im Körper in Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt wird – ein Botenstoff, der die Blutgefäße erweitert und somit für eine bessere Durchblutung sorgt. Diese sogenannte Vasodilatation ist nicht nur entscheidend für den Blutdruck, sondern auch für die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des gesamten Organismus.

Mehrere Studien belegen mittlerweile den positiven Einfluss von Arginin auf die Gefäßfunktion – sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Risikopatienten. Gerade bei mildem Bluthochdruck, erektile Dysfunktion oder peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen (pAVK) kann eine gezielte Einnahme von Arginin dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern – und in manchen Fällen sogar den Medikamentenbedarf zu senken.

Stickstoffmonoxid: Ein Molekül mit großer Wirkung

Um zu verstehen, wie Arginin auf den Körper wirkt, lohnt sich ein Blick in die Biochemie. Im Körper wird L-Arginin mithilfe eines Enzyms (NO-Synthase) in Stickstoffmonoxid umgewandelt. Dieses Molekül sorgt dafür, dass sich die glatte Muskulatur der Blutgefäße entspannt – die Gefäße weiten sich, der Blutfluss verbessert sich, und der Blutdruck sinkt auf natürliche Weise. Dieser Mechanismus ist der gleiche, auf dem auch Medikamente wie Nitrate oder der Wirkstoff Sildenafil (Viagra) basieren – nur mit dem Unterschied, dass Arginin vom Körper selbst verarbeitet wird und bei normaler Dosierung keine Nebenwirkungen hat.

Besonders bedeutsam ist diese Wirkung für Menschen mit arterieller Hypertonie, Diabetes, Metabolischem Syndrom oder Frühstadien der Arteriosklerose. Hier kommt es oft zu einer sogenannten endothelialen Dysfunktion – das heißt: Die Gefäßinnenwände verlieren ihre Fähigkeit zur Selbstregulation. Arginin kann diese Funktion in vielen Fällen wieder verbessern, wie etwa eine Metaanalyse aus dem „American Journal of Clinical Nutrition“ zeigt, die 11 kontrollierte Studien mit über 500 Teilnehmern auswertete. Das Ergebnis: Es zeigten sich signifikante Verbesserungen des Blutdrucks und der Gefäßelastizität.

Auch in der Sportmedizin wird Arginin als leistungsförderndes Supplement eingesetzt. Der Grund: Durch die verbesserte Durchblutung werden Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt, was sich positiv auf Ausdauer, Regeneration und Leistungsfähigkeit auswirken kann – allerdings ist der Effekt stärker bei untrainierten oder älteren Personen als bei Profisportlern.