
Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Heilung. Bei vielen Krebserkrankungen können Früherkennungsprogramme heute Leben retten.
Für Gebärmutterkrebs, auch Endometriumkarzinom genannt, gibt es jedoch derzeit keine zuverlässige Früherkennungsuntersuchung. In Deutschland ist dieser Krebs die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen – er tritt überwiegend nach den Wechseljahren auf. Entdeckt wird der Krebs meist erst, wenn Symptome auftreten, beispielsweise Zwischenblutungen, Ausfluss oder Blutungen nach der letzten Menstruation.
Doch das könnte sich bald ändern – und zwar mithilfe von einfachen Tampons. Ärzten der Mayo Clinici ist es in einer ersten Studie gelungen, entartete Gebärmutterschleimhautzellen auf Tampons nachzuweisen.
Die Forscher haben für ihre Studie DNA-Proben von gesunden Frauen und Patientinnen mit Gebärmutterkrebs analysiert. Die Proben stammten von benutzten Tampons und von Spezialbürstchen, mit denen Schleimhautzellen aus der Gebärmutter entnommen wurden. Bei der Analyse stellte sich heraus, dass auf benutzten Tampons bereits ausreichend DNA-Marker für Gebärmutterkrebs nachweisbar waren.
Aktuell wird untersucht, ob der Test auch bei symptomfreien Frauen zuverlässig ist. Ziel der Studie ist es, einen einfachen Früherkennungstest für Gebärmutterkrebs zu entwickeln, den Frauen zu Hause ganz bequem mit herkömmlichen Tampons durchführen können. Zur Auswertung wird die Probe anschließend in ein Labor geschickt.
Quelle: Mayo Clinic Gesundheitsbrief, September 2015